Profiling ist ein systematisches und wissenschaftsbasiertes Verfahren, bei dem psychologische Profile von Personen erstellt werden, um deren Verhalten, Motive oder Absichten besser zu verstehen und vorherzusagen. Dieser Prozess umfasst die Sammlung und Analyse verschiedenster Informationen über eine Person, die dann genutzt werden, um Muster im Verhalten zu erkennen, Schlussfolgerungen über die Persönlichkeit zu ziehen und eventuelle zukünftige Handlungen abzuleiten.
Im Bereich der Kriminalistik wird Profiling besonders bei der Aufklärung von schweren Straftaten wie Mord oder Seriendelikten eingesetzt. Hierbei versuchen Kriminalprofiler, aus dem Verhaltensmuster des Täters, der Art und Weise der Tatdurchführung oder aus zurückgelassenen Spuren am Tatort Rückschlüsse auf dessen Charaktereigenschaften, Gewohnheiten und möglicherweise auch den sozialen Hintergrund zu ziehen.
Auch im Bereich der Sicherheitsdienste und der privaten Ermittlungsarbeit findet Profiling Anwendung, etwa bei der Beurteilung von Bedrohungsszenarien, der Prävention von Wirtschaftskriminalität oder der Mitarbeiterauswahl. In solchen Kontexten werden Profile genutzt, um das Risikopotenzial einzuschätzen, Mitarbeitern oder Kunden zu evaluieren und ihre Zuverlässigkeit oder Eignung für bestimmte Tätigkeiten zu überprüfen.
Abseits der Kriminalistik kann Profiling auch in zivilen Angelegenheiten hilfreich sein, wie beispielsweise bei Sorgerechtsstreitigkeiten oder der Suche nach vermissten Personen, indem Verhaltensweisen und psychologische Muster analysiert werden, um potenzielle Aufenthaltsorte oder Absichten zu ermitteln.
Wichtig für das Profiling ist ein tiefgründiges Verständnis für menschliches Verhalten, psychologische Theorien und Kriminalpsychologie. Profiler stellen Hypothesen auf, die auf empirischen Erkenntnissen und theoretischen Modellen basieren, um möglichst zutreffende Profile zu erstellen. Dabei ist es essentiell, dass die Methodik des Profiling ethisch korrekt und im Einklang mit rechtlichen Rahmenbedingungen angewendet wird.